Termine und Kosten der hier vorgestellten Kurse entnehmen Sie bitte dem Programm 2023/24
und den Zusatzangeboten erstes Halbjahr 2023


502 Berühmte Autoren

Streifzüge durch Rom auf den Spuren deutscher Schriftsteller

Irmela Körner

Brunnen

Nicht nur Johann Wolfgang von Goethe hat sich in Rom wohl gefühlt und die ewige Stadt als Kunstatelier unter freiem Himmel und als Bühne der Geschichte wahrgenommen.
Auch viele andere Autorinnen und Autoren haben sich von der Italiensehnsucht anstecken lassen und sind nach Rom gegangen. Die Tradition der Romreise verlieh der abendländischen Kultur ein besonderes Gepräge, sodass ein Romaufenthalt, wie der deutschsprachige Lyriker Durs Grünbein formulierte, dem Verweilen in einem interdisziplinären, transnationalen und jahrhundertalten Roman gleiche.
Malwida von Meysenbug und Luise Rinser zog es in die italienische Metropole, wo auch sie entdecken, „was eigentlich ein Mensch sei“. Ingeborg Bachmann bekannte, sie habe in Italien erst richtig leben gelernt.
Viele deutsche Autoren konnten die Stadt dank eines Stipendiums der 1913 gegründeten deutschen Akademie Rom Villa Massimo erkunden und diese Aufenthalte gaben den Impuls zu einer intensiven Reflektion über das Eigene und Vertraute.

Im Kurs werden Autorinnen und Autoren mit Texten aus und zu Rom vorgestellt, ergänzt mit Bildern und Episoden aus der Geschichte der ewigen Stadt.

Foto: Gavin Banns auf pixabay

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503 K Namen und Gesellschaft

Volker Elingshausen

Villa

„Namen sind Schall und Rauch“. – Von wegen. Namen sind den Menschen wichtig, sogar sehr wichtig.
Künftige Eltern brüten über den Vornamen des Babys, alte Adelssippen sind stolz auf ihre Familiennamen, Firmen streiten sich um Namensrechte.
Früher maß man den Namen magische Kräfte bei. „Nomen est omen“. „Wenn man den Wolf nennt, kommt er gerennt“.

Um Namen, ihre Bedeutung, ihren Aufstieg und ihr Verschwinden soll es in diesem Kurs gehen.

Foto: Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

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504 K Biologie der Sprache

Prof. Dr. Harald Clahsen

Alphabet

Das Sprachvermögen des Menschen ist spezifisch für unsere Art, in unseren Genen angelegt und in unserem Gehirn verankert. Unsere Fähigkeit, Sprache zu benutzen und zu verstehen, ist eine hochkomplexe Fertigkeit, die sich ohne große besondere Anstrengung bzw. Unterweisung in der Kindheit entfaltet. Die Sprachfähigkeit einer Person ist zu unterscheiden von seinen/ihren anderen kognitiven Fähigkeiten und ist (weitgehend) unabhängig von der allgemeinen Intelligenz. Diese Aussagen sind nicht neu; man findet sie in dieser oder jener Form schon bei einigen klassischen Gelehrten. Neu ist, dass es nun wissenschaftliche Belege aus verschiedenen Disziplinen zu den biologischen Grundlagen der Sprache gibt.

Der Kurs verfolgt das Ziel, einige dieser neuen Entdeckungen zur Biologie der Sprache nahe zu bringen. Vorgestellt werden Studien zur genetischen Basis des Sprachvermögens und wie das Gehirn die Sprache steuert. Zudem werden Untersuchungen besprochen, die zeigen, dass wesentliche Teile der Sprachfähigkeit zu trennen sind von anderen kognitiven Fähigkeiten. Schließlich soll über neue Studien berichtet werden, die Auswirkungen des Alterns auf die Sprachfähigkeit untersucht haben.

Foto: Abhishek Verma auf Pixabay

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505K Literarische Entdeckungen

Väter.Mütter im Blickpunkt autobiografischer Romane

Stefanie Lemke

Bücher

Der Literaturwissenschaftler Serge Doubrovsky hat in den 2000er Jahren für autobiographische Romane den neuen Begriff der Autofiktionalität geprägt.
Als die Französin Annie Ernaux 2022 den Literaturnobelpreis erhalten hat, ist das Genre auch offiziell zu Ruhm und Ehre gekommen.
Doch sind all die persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen, die in den Romanen aufbereitet werden, tatsächlich autobiographisch oder sind sie nicht eher Erfindungen?
Ist der autobiographische Roman ein Widerspruch in sich? Lässt der Widerspruch sich überhaupt auflösen?

Da das Autobiographische thematisch ein weites Feld ist, konzentriert sich der Kurs auf die Beziehungen der Schriftsteller und Schriftstellerinnen zu ihren Eltern. Anhand der Mütter- und Väter-Bilder in ausgewählten autobiographischen Romanen des 20. und 21. Jahrhunderts soll sich zum einen der Form der Autofiktionalität angenähert werden. Zum anderen möchte der Kurs sich auf die komplexen, konfliktbeladenen, letztlich aber immer rührenden Auseinandersetzungen schreibender Kinder mit deren Eltern einlassen.

Foto: congerdesign auf Pixabay

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505K Literarische Entdeckungen - Zusatzangebot 2023

Lust auf Land: Vom Weggehen - Dableiben - Zurückkommen

Stefanie Lemke

Vermeer Seit Sascha Stanisic mit seinem Roman „Vor dem Fest“ 2014 den Preis der Leipziger Buchmesse gewann, haben deutschsprachige Dorfromane Konjunktur. Ist dieser Boom, wie Judith Encke in der FAZ anlässlich des neuen Judith Hermann Romans „Daheim“ 2021 kritisierte, nicht mehr als ein Rückzug in die Innerlichkeit, eine Sehnsucht nach Überschaubarkeit in einer globalisierten Welt.

Anhand exemplarischer Romane soll untersucht werden, ob die literarischen Landschaften Idyllen oder Höllen sind, ob sie eine tragende thematische Rolle spielen oder nur einen pittoresken Hintergrund für die Figuren und deren Geschichten abgeben. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, die Patenschaft für einen Roman, der sie besonders interessiert, zu übernehmen. Näheres zur Roman-Patenschaft besprechen wir in der ersten Kursveranstaltung.

Foto: Johannes Vermeer via Wikimedia Commons

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508K Sprachwandel oder Sprachverfall - Zusatzangebot 2023

Wie und warum sich das Deutsche immer schneller wandelt

Volker Elingshausen

Villa

Wer beruflich mit der deutschen Sprache zu tun hat, sei es als Journalist, als Texte-Verfasser, als Übersetzer oder auch als Lehrer (bzw. *in), kann ein Lied davon singen, wie rasch neue Wörter aufkommen, alltäglich werden – oder auch ebenso rasch wieder verschwinden. Modewörter eben. Hat’s schon immer gegeben. Neu und in unserer liberalen Gesellschaft heftig umstritten sind jedoch

  • einerseits die Lockerung grammatischer und orthografischer Regeln („Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“) und
  • andererseits die Tendenz, neue sprachliche Normen aus politisch-moralischen Gründen aufzustellen und vorzuschreiben.
Um beides soll es in diesem Kurs gehen.

Foto: Duden via Wikimedia Commons

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